Sie haben Rückenschmerzen? Knieschmerzen? Schulterschmerzen? Dann wollen wir Ihnen helfen!

„Die Gesundheit ist zwar nicht alles, aber ohne Gesundheit ist Alles nix.“

Wie existenziell uns diese Worte Schopenhauers aus dem 19. Jahrhundert dieser Tage mehr denn je erscheinen – die Corona-Pandemie lässt uns Vieles in einem anderen Licht, mit anderen Augen sehen, bewusster, hinterfragender.

„Gesundheit“ – was bedeutet das für jeden Einzelnen von uns? Jeder muss sich diese Frage selbst beantworten, so individuell die einzelnen Lebenssituationen sind. In der Definition der WHO (Weltgesundheitsorganisation) wird Gesundheit, neben dem Ausbleiben von Krankheit, als ein Zustand vollkommenen körperlichen, geistigen und sozialen Wohlbefindens beschrieben (vgl. WHO 1986).

Die Schlagworte, die mir zu Gesundheit in den Sinn kommen… Krankheit vermeiden, Bewusstheit, Wahrnehmung, Achtsamkeit, Fitness, Wohlbefinden, Genuss, Stressreduzierung und -vermeidung, Freude am gesund sein und am Leben.

Viele Dinge, auf die ein Jeder selbst Einfluss nehmen kann durch gesundheitsfördernde Verhaltensweisen. Zum Beispiel zählt dazu eine gesunde und ausgewogene Ernährung, deren Hauptbestandteil pflanzliche Nahrungsmittel sein sollten (DGE 2019). Außerdem ist störungsfreier, ausreichender und regelmäßiger Schlaf sehr wichtig für unsere Gesundheit, da der Körper gerade in der nächtlichen Ruhephase regenerieren und die Anforderungen des Tages verarbeiten kann (TK 2017). Ein weiterer, extrem wichtiger Bestandteil ist unsere tägliche Bewegung, körperliche Aktivität und Sport. Was genau heißt „Bewegung“ und wieviel ist mindestens notwendig, damit wir Menschen nicht krank werden? „Bewegung umfasst jede von der Skelettmuskulatur ausgeübte körperliche Aktivität, die zu einer Steigerung des Energieverbrauchs führt“ (BASPO 2013, S.14) – Sport ist als Sonderform der körperlichen Aktivität zu sehen. Bewegungsempfehlungen liegen bei „150 Minuten moderates Training in der Woche auf 3-5 Tage verteilt oder 75 Minuten intensives Training, jeweils auf 3 bis 4 Einheiten verteilt. Zusätzlich 2 Einheiten pro Woche Krafttraining und regelmäßig Beweglichkeitsübungen“ (Löllgen 2015, S.140). Nach einer Bewegungsstudie der Techniker Krankenkasse (TK 2016) ist fast jeder zweite Deutsche Nichtsportler und sitzt an einem Wochentag zwischen 6,5 – 9 Stunden und teilweise mehr. Dabei lässt sich durch regelmäßige Aktivität einer Krankheit vorbeugen, die Erkrankungshäufigkeit vermindern und damit einhergehend eine frühzeitige Sterblichkeit vermeiden, Lebensqualität und das Wohlbefinden steigern (vgl. Löllgen 2015, S.140). Nach Schwarzer (2004) hat ein Mehr an körperlicher Bewegung dazu einen stressmindernden Effekt und wirkt sich positiv auf die Befindlichkeit und das Selbstkonzept aus. Auch leichte Depressionen und Ängste lassen sich durch Bewegung und Sport reduzieren.

Gerade in Zeiten Coronas aber wollen viele Sportstätten, Fitness-Studios oder Gruppenangebote meiden. Zu groß ist weiterhin die Unsicherheit, ob man sich mit dem Virus anstecken kann, und damit die Gesundheit seiner Lieben und auch seine eigene gefährdet. Wegen der Angst vor einer Krankheit setzen Viele ihre Gesundheit aufs Spiel und vermeiden den regelmäßigen Gang zum Training.

Damit Sie sich angemessen und sorgenfrei um ihre Gesundheit kümmern können, wollen wir Ihnen von der Physiotherapie am Feldtor helfen. Wir kommen zu Ihnen nach Hause und trainieren mit Ihnen in ihren eigenen vier Wänden oder in Ihrem Garten, so es denn das Wetter zulässt. Entweder mit Ihnen allein, mit Ihnen und Ihrem Partner oder mit Ihnen und einer kleinen Gruppe ihrer vertrauten Freunde und Bekannten, so dass sie nicht auf ein Gruppentraining verzichten müssen. Die Trainingseinheiten beinhalten alle wichtigen Elemente – Herz-Kreislauf-Aktivierung zur Verbesserung ihrer Herz- Kreislauf-Funktionen und ihrer Kondition, Mobilitätsübungen und Dehnungen für Ihre Gelenke, ihre Faszien und ihren Rücken und funktionelles Training zur Kräftigung aller großen und kleinen Muskelgruppen.

Unsere Besonderheit ist, dass wir unter Zuhilfenahme von EMS eine Trainingseinheit noch wesentlich (Zeit-)effizienter als nur in der persönlichen Betreuung und bei Ihnen Zuhause machen können.

Doch was bedeutet das ursprünglich aus der Physiotherapie kommende EMS-Training? Die Abkürzung steht für Elektro-Myo(Muskel)-Stimulation. Bei dieser Trainingsform hat der Trainierende einen enganliegenden Anzug an und Trocken-Elektroden, die in den Anzug integriert sind, geben an die darunterliegende Muskulatur Strom in Form sehr niedriger elektrischer Impulse ab. Durch die Stimulation wird eine Muskel-Kontraktion hervorgerufen und intensiviert damit die eigentliche Trainingsleistung. Das Training auf diese Art und Weise ist effizienter als herkömmliches Training (vgl. EasyMotionSkin 2020). Eine 2017 erstellte Studie kann dieses nur unterstreichen: Erste Trainingseffekte stellten sich bei über 70% der Trainierenden schon nach weniger als drei Monaten ein – bei knapp 28% bereits schon im ersten Monat (EMS-Training, S.24). Dazu gehören neben Muskelaufbau und Körperstraffung, Gewichtsabnahme und eine allgemeine Leistungssteigerung. Besonders hervorzuheben sei die Tatsache, dass fast die Hälfte der Studien-Teilnehmer mit dem EMS-Training ihre Rückenschmerzen lindern konnte (ebd., S.19).

Ich hoffe, dass dieser Artikel Sie und Ihre Trainings-Motivation gepackt hat und Sie etwas für sich und Ihre Gesundheit tun wollen – schreiben Sie uns noch heute (Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!) und lassen Sie uns über Ihr ganz persönliches und auf sie abgestimmtes Training sprechen!

Bleiben Sie gesund!

SABRINA LISKE

MA der Sportwissenschaften

Physiotherapeutin

BA Gesundheitspsychologie (in Ausbildung)

LITERATUR:

BASPO – Bundesamt für Sport/Bundesamt für Gesundheit BAG/Gesundheitsförderung Schweiz/bfu-Beratungsstelle für Unfallverhütung/Suva/Netzwerk Gesundheit und Bewegung Schweiz (Hrsg.) (2013): Gesundheitswirksame Bewegung. Bundesamt für Sport, BASPO, Magglingen.

DGE – Deutsche Gesellschaft für Ernährung (2019): Referenzwerte. Bonn. (URL: https://www.dge.de/wissenschaft/referenzwerte/ [letzter Zugriff: 07.10.2020])

EasyMotionSkin (2020): Wie funktioniert EMS-Training? (URL: https://easymotionskin.com/de/ [letzter Zugriff: 07.10.2020])

EMS-Training (2017): EMS-Studie 2017. Die erste Endkundenbefragung (URL: https://www.ems-training.de/assets/doc/EMS-Studie-2017.pdf [letzter Zugriff: 07.10.2020 )

Löllgen, H. (2015): Gesundheit, Bewegung und körperliche Aktivität. In: Deutsche Zeitschrift für Sportmedizin, 66.Jg., Heft 6, S. 139-140.

Schwarzer, R. (2004): Psychologie des Gesundheitsverhaltens. Einführung in die Gesundheitspsychologie. 3. Auflage, Hogrefe, Göttingen.

TK – Techniker Krankenkasse (2016): TK-Bewegungsstudie 2016. Techniker Krankenkasse, Hamburg.

TK – Techniker Krankenkasse (2017): Schlaf gut, Deutschland. TK-Schlafstudie 2017. Techniker Krankenkasse, Hamburg.

WHO – Weltgesundheitsorganisation (1986): Ottawa Charter for Health Promotion. WHO-Ottawa (https://www.euro.who.int/de/publications/policy-documents/ottawa-charter-for-health-promotion,-1986 []letzter Zugriff: 07.10.2020)

Total übersäuert?

Es gibt ein riesiges Angebot an Basentees, Basenbädern, Kuren und Pulvern zur Behandlung einer Übersäuerung Ihres Körpers. Aber ist es wirklich notwendig, dass Sie Ihren Körper beim Loswerden der Säure unterstützen?

Säure Base Haushalt Tee

Nein, denn wir übersäuern nicht, das würden wir gar nicht überleben. Säuren werden über den Darm, über die Nieren oder die Atemluft ausgeschieden, der pH-Wert unseres Blutes bleibt konstant bei 7,4. Ein ausgeglichener Säure-Base-Haushalt ist entscheidend für den Ablauf der Stoffwechselprozesse im Körper, nur ein geringes Abweichen der Säuren oder Basen führt zu einem Funktionsverlust der Eiweiße im Körper. Beispielsweise funktionieren Transportproteine, die unsere Nahrung in die Zellen befördern nur bei dem für sie optimalen pH-Wert und auch Enzyme, die unsere Nahrung spalten, arbeiten nur unter für sie geeigneten pH-Bedingungen.

Ein kurzer Rückblick in den Chemieunterricht, was waren denn nochmal Säuren und Basen? Säuren schmecken sauer, sie dienen oft dem Haltbarmachen von Lebensmitteln und haben einen pH-Wert unter 7. Basen oder Laugen fühlen sich seifig an, sind enthalten in Seifen, Waschmitteln und Rohrreinigern und haben einen pH-Wert über 7.

Säure Base Haushalt Säure

Im Magen ist es beispielsweise unglaublich sauer, das muss auch so sein, um Bakterien abzutöten, die sich möglicherweise in der Nahrung befinden und die dort arbeitenden Enzyme, die unsere Nahrung spalten, benötigen eine saure Umgebung um zu arbeiten. Auch unsere Haut ist leicht sauer, unser Säureschutzmantel dient zur optimalen Abwehr von Krankheitserregern.

Es gibt verschiedene Ursachen, warum sich Säuren im Körper bilden. Treiben wir zum Beispiel Sport, so wird bei intensiver körperlicher Belastung Milchsäure, das Laktat, gebildet. Eine Übersäuerung des Körpers durch die Nahrung ist bei Gesunden nicht zu befürchten, da Puffersysteme den Säure-Basen-Spiegel im Blut regulieren und konstant halten. Ein Zuviel an Säure wird umgehend über Darm und Nieren ausgeschieden oder über die Lungen abgeatmet. Obwohl unsere Nahrung nicht zu einer Übersäuerung unseres Körpers führen kann, so hat das, was wir Essen einen Einfluss auf das, was wir ausscheiden, nämlich auf unseren Urin. Je nachdem wie wir uns ernähren, enthält unser Urin mehr oder weniger Säure. Für die Säurebelastung des Urins durch unser Essen gibt es einen Messwert, den PRAL. PRAL steht für „potential renal acid load“, also die potentielle Säurebelastung der Nieren. Der Wert gibt Aufschluss darüber, wieviel Säure nach dem Verzehr von 100 g eines Lebensmittels über die Nieren ausgeschieden wird. Obst und Gemüse haben einen besonders niedrigen PRAL-Wert, nach dem Genuss von Fleisch und Fleischprodukten ist die Säureausscheidung und damit auch der PRAL-Wert sehr hoch.

  • Lebensmittel PRAL (mEq) / 100 g
  • Früchte und Fruchtsäfte - 3,1
  • Gemüse - 2,8
  • Fette und Öle 0
  • Milch und Milchprodukte 1,0
  • Brot 3,5
  • Nudeln und Spaghetti 6,7
  • Fisch 7,9
  • Käse (mit geringem Proteingehalt) 8,0
  • Fleisch und Fleischprodukte 9,5
  • Sowohl Orangensaft als auch hydrogencarbonatreiches (HCO3-) Mineralwasser haben einen niedrigen PRAL-Wert, erhöhen also den pH-Wert des Urins,während Cola das direkte Gegenteil bewirkt. Durch die in Cola enthaltene Phosphorsäure wird der pH-Wert gesenkt, der Urin wird also saurer.

    Proteinreiche Kost senkt den pH-Wert des Urins, während proteinarme z. B. vegetarische oder vegane Kost die Säureausscheidung über den Urin verringert. Auch bei veganer Kost steigt der pH des Urins nicht über 7. Nun denken Sie sich: Was interessiert mich der pH-Wert meines Urins? Er trägt dazu bei, Sie gesund zu erhalten. Bei proteinreichen Diäten sinkt der pH-Wert des Urins und die Ausscheidung von Harnsäure steigt an. Aus der Harnsäure können sich Kristalle bilden, die zu Nierensteinen werden.

    Tun Sie also sich und Ihren Nieren etwas Gutes, erhöhen Sie den pH-Wert Ihres Urins indem Sie 5 Portionen Obst und Gemüse am Tag essen!

    Säure Base Haushalt Obst und Gemüse

    Faszination Faszien

    Faszientraining, Faszienyoga, Fazienrollen, Faszeinbehandlung, Faszienjoggen…

    Es scheint als wären Faszien eine ganz neue Entdeckung, wenn Sie aber über das Wort Bindegewebe nachdenken, kommt Ihnen das wahrscheinlich etwas vertrauter vor?

    Das Wort ‚Fascia‘ bedeutet Binde, Band oder Bandage. Vereinfacht gesagt sind Faszien nichts anderes als bindegewebige Hüllen, die eine ununterbrochene Einheit von Kopf bis Fuß und von innen nach außen bildet.

    Jedes Organ, jeder Muskel, jeder Nerv und jedes Gefäß und jede Zelle ist umgeben von einer solchen Bindegewebshülle, die ein Netz bilden. „Man könnte sagen, dass Faszien eine oberflächliche Hülle im gesamten Körper bilden, die sich viele Male teilt und immer mehr in die Tiefe der Strukturen eingeht (Paoletti, 2011).

    Faszien sind sehr anpassungsfähig und bestehen ja nach Funktion vermehrt aus festen oder aus elastischen Fasern. In Bereichen von Sehnen und Bändern ist das Bindegewebe beispielsweise sehr dicht und robust und im Bereich der inneren Organe sehr locker und weich. Diese Anpassungsfähigkeit ist Segen und Fluch zugleich, denn Faszien reagieren auf Bewegung, Druckbe- und Entlastung. Bleibt das Bindegewebe in Bewegung, wird es gut versorgt, bleibt geordnet und elastisch. Faszien können ihre Spannung selbst verändern und je nach Situation entsprechend anpassen. Ebenso können sie Wasser speichern und je nach Belastung an umliegendes Gewebe abgeben oder binden, um Reibungen zwischen den Faszien zu erhöhen und Kräfte abzupuffern (van den Berg, 2016). Das Fasziengewebe hat eine Art Gedächtnis und nimmt alle Arten von Zerrungen war und korrigiert diese bis zu einen bestimmen Maß. „Wird diese Grenze überschritten, sind pathologische oder degenerative Prozesse die Folge“ (Paoletti, 2011). Sobald die Faszien nicht im vorhergesehenen Ausmaß bewegt werden, bekommen sie nicht genügend Reize, werden „faul“, verkleben und verlieren ihre Ordnung. Diese Verklebungen werden auch Crosslinks genannt. Das organsierte Netzwerk wird dann zum Spaghettihaufen wie in Abb. 1 zu sehen.

    Unorganisierte Faszien

    Abb. 1.: Unorganisierte Faszien bei untrainiertem und verklebtem Zustand (links) und organisierter, trainierter und elastischer Zustand (rechts).

    (modifiziert nach https://www.thieme.de/de/presse/trias-gesundheitsfruehstueck-faszien-104948.htm)


    Faszien

    Abb. 2: A: Bindegewebenetzwerk ohne Verklebung. B: Bindegewebenetzwerk mit gelben Verklebungen. C: elastisches Gewebe ohne Verklebung in Bewegung. D: unelastisches Geweben mit Verklebungen in Bewegung. (modifiziert nach van den Berg, 2016, S. 3)


    Durch angemessene körperliche Belastung und Bewegung in vollem Gelenkausmaß kann das organisierte Netzwerk wiederhergestellt und Crosslinks wieder aufgelöst werden.

    Ihre morgendliche Bewegungsroutine, die täglichen Kniebeugen oder Schulternkreisen, Ihre Laufeinheit, all das ist Ihr ganz persönliches Faszientraining. Eine uralte Form des ganzheitlichen Faszientraining ist beispielwiese Yoga.

    Gibt es immer wiederkehrende spürbare Verklebung oder sogar Schmerzen kann gezielte Physiotherapie, Funktionelles Training oder Selbstbehandlung mit unterschiedlichen Tools wie Tennisbällen, Igelbällen oder wenn es etwas moderner sein darf auch mit Faszienbällen und Faszienrollen helfen.

    Wie genau Sie diese anwenden, erkläre ich im nächsten Eintrag. Freuen Sie sich darauf.


    • Paoletti, S. (2011) Faszien - Anatomie, Strukturen, Techniken, Spezielle Osteopathie. 2. Auflage. Urban Fischer
    • Van den Berg, F. (2016) Angewandte Physiologie 1 – Das Bindegewebe des Bewegungsapparats verstehen und beeinflussen. 4. Auflage. Thieme
    • https://www.thieme.de/de/presse/trias-gesundheitsfruehstueck-faszien-104948.htm (04.04.2017)

    Das AlterG und der Bezug zum Functional Training

    Mit der Zeit gehen, das ist eines der Hauptanliegen der Physiotherapie am Feldtor. Die Fußballprofis nutzen es bereits erfolgreich und nun auch wir – Das AlterG!

    Was ist das AlterG?

    Das AlterG ist ein Antischwerkraftlaufband, welches in der Lage ist, bis zu 80 % des Körpergewichtes zu übernehmen. Daher auch sein englischer Name „alter“ für „ändern“ und „G“ für „Gravity“, also Schwerkraft. Ein absolutes Plus bieten dabei die 3 Kameras, die dem Benutzer zeigen, wie er läuft und wo eventuelle Defizite verortet sind.

    Für wen ist das AlterG sinnvoll?

    Das Gerät findet viele Einsatzmöglichkeiten, im Folgenden werden einige Beispiele aufgeführt:

    1. Operationen

    Stellen Sie sich vor, sie hatten eine Operation (eine neue Hüfte, ein neues Knie, einen Bruch, eine Kreuzband-OP o.Ä.) Normalerweise dürfen Sie für eine längere Zeit kaum belasten und sind an die Unterarmgehstützen gebunden. Ihre Muskeln bauen sich immer weiter ab und ihre absolute Regenerationszeit steigt an. Mit dem AlterG können Sie präzise und schmerzfrei ihre Rehabilitationsphase verkürzen. Durch das Abrufen eines nahezu normalen Gangbildes, verringert sich der Muskelabbau und ihr Körper weiß nach Aufhebung der Teilbelastung schneller wieder, was er zu tun hat.

    2. Übergewicht

    Übergewicht ist einer der Volkskrankheiten überhaupt. Doch viele stehen mit ihrer Problematik alleine dar und wissen nicht, wie sie Sport treiben sollen, ohne unter Gelenkschmerzen zu leiden. Das AlterG ist hier die Lösung. Durch die mögliche Reduzierung des Körpergewichtes um bis zu 80 %, können Sie hier, selbst mit ein paar Kilogramm zu viel, in ein effektives Ausdauertraining starten.

    3. Lähmungen, Beinschwächen

    Viele Menschen haben entweder durch neurologische Erkrankungen (M. Parkinson, Schlaganfall, MS) Schwächen in den Beinen. Durch die Reduzierung des Körpergewichtes kann das AlterG auch hier zu einer besseren Trainingsintensität beitragen. Das Gerät sorgt dafür, dass der Nutzer nicht stürzen kann.

    4. Gangtraining

    Auch für die reine Gangschule kann das Gerät optimal genutzt werden. Dabei kann durch therapeutische Korrekturen das Gangbild optimiert werden.

    Functional Training mit dem AlterG

    Was bietet das Gerät darüber hinaus? Immer häufiger wird das Wort „Functional Training“ verwendet und als gut befunden. Aber was bedeutet das und in welchen Zusammenhang steht es zu dem AlterG?

    Die allgemeine Definition des „Functional Trainings“ lautet wie folgt:

    „Bewegungen, die nur einen einzigen Muskel isoliert beanspruchen, sind als unfunktionell zu bezeichnen. Funktionelle Bewegungsformen integrieren immer mehrere Muskeln und Muskelgruppen gleichzeitig.“ (GAMBETTA UND GRAY 2002: Michael Boyle: Functional Training. S. 11).

    Isolierte Muskelarbeit wäre beispielsweise: Nur den Arm beugen. Hier arbeitet nahezu nur der Bizepsmuskel (Armbeugemuskel). Der Bizepsmuskel wächst zwar dadurch, wird aber in seiner Funktion in der Muskelkette, wie wir sie im Alltag gebrauchen (Kisten heben etc.) nicht besser. Das bedeutet, wer seinen Bizeps isoliert trainiert, kriegt zwar mehr Muskelmasse, aber der Muskel an sich, ist nicht unbedingt belastbarer. Unsere Muskeln arbeiten kaum einzeln, sonder meistens in einer ganzen Kette mit anderen Muskeln zusammen. Diese Koordination untereinander macht unsere Kraft und Belastbarkeit aus.

    Übertragen wir dieses Hintergrundwissen auf das Gehen, wird die funktionelle Nutzung des AlterGs deutlicher. Nach einer OP oder einer Verletzung der Beine, gehen die Patienten meistens an Unterarmgehstützen. Meist können die Beine nicht in ihrer normalen Funktion, der des Gehens gekräftigt werden, da entweder durch den Arzt Limits gesetzt worden sind oder der Schmerz bei Belastung zu groß ist. Das AlterG ermöglicht nun insbesondere sofort nach einer OP, in die alltägliche Funktion, die des Gehens, einzusteigen. So kann der Muskel in seiner alltäglichen Nutzung trainiert, koordiniert und ausdauernder werden.

    Einzigartig im Raum Göttingen bzw. Südniedersachsen finden Sie das AlterG in der Physiotherapie am Feldtor – Wir freuen uns auf Sie!



     

    Beckenboden - Das Leid mit der unsichtbaren Muskulatur.

    Beckenboden - ein Wort, dass man sicher schon mal gehört hat. Vielleicht beim Yoga oder Pilates oder bei der Rückenschule? Aber was genau ist das eigentlich und was verbinden viele Menschen mit diesem Begriff? Wer hat damit Probleme und warum ist es immer noch so ein Tabuthema?

    Der Beckenboden ist schlicht und ergreifend Muskulatur, die uns (Frauen und Männer) nach unten hin verschließt. Er hat die Aufgabe unsere inneren Organe zu halten und unsere Körperöffnungen zu verschließen. Darunter fallen Anus, Scheide und Harnröhre. Aber auch bei der Sexualität spielen diese Muskeln eine wichtige Rolle, sie versorgen die Geschlechtsorgane mit ausreichend Blut.

    (Quelle. http://www.apotheken-umschau.de/multimedia/39/242/150/63810682897.jpg)


    Wie man oben auf der Grafik sehen kann, besteht diese Muskulatur aus drei Schichten. Wir schauen also von unten in unser Becken hinein. Wie folgt werden die Schichten benannt: Innere Schicht: M. levator ani – Aufgabe: Sicherung der Beckenorgane Mittlere Schicht: Diaphragma urogentiale: Aufgabe: Sicherung der Beckenorgane und Verschluss der Harnröhre Äußere Schicht: Schließ- und Schwellkörper Wichtig ist zu wissen, dass wir sehr viele bindegewebige Anteile innerhalb der Muskulatur besitzen. Besonders Frauen, die eine Öffnung (Scheide) mehr haben, brauchen dieses lockere Gewebe, um Kinder gebären zu können.

    Aber warum ist der Beckenboden denn nun so interessant?

    Diese Frage lässt sich einfach beantworten: Alle haben ihn, die wenigsten wissen wie sie ihn ansteuern und über 4 Millionen Menschen in Deutschland haben mit ihm Probleme. Aber nur die Hälfte redet über ihre bestehenden Leiden, eine schlimme Situation. Auf Basis unserer Sauberkeitserziehung seit Kindertagen verschweigen viele ihre Symptome. Angst vor Stigmatisierung, aus Scham oder gar Ekel passen die Betroffenen langsam ihren Alltag an diese Situation an. Weniger trinken, häufiges zur Toilette gehen, intensiver Wäscheschutz, bis hin zur sozialen Isolation, sind die Folgen. Aber ist denn eigentlich nur Urinverlust ein mögliches Problem, welches im Bezug zum Beckenboden steht?

    Die ersten Assoziationen zum Thema Beckenboden sind meist „Verlust von Urin“ oder „wichtig nach der Schwangerschaft“ oder „das haben nur alte Menschen“. Alles ist nicht falsch, spiegelt aber nur einen kleinen prozentualen Anteil der möglichen Probleme wieder. Im Folgenden sollen mögliche Beschwerden, sowie deren Ursachen eindeutig kategorisiert werden.

    Inkontinenz

    Was ist das?

    „Inkontinenz nennt man die fehlende oder mangelnde Fähigkeit des Körpers, den Blasen- und/oder Darminhalt sicher zu speichern und selbst zu bestimmen, wann und wo er entleert werden soll. Unwillkürlicher Urinverlust oder Stuhlabgang sind die Folgen.“ (Quelle: http://www.kontinenz-gesellschaft.de/Harn-Inkontinenz.28.0.html)

    Von dieser Problematik hat sicher jeder schon mal zumindest gehört. Allerdings gibt es verschiedene Formen und Ursachen, sowie Schweregrade.
    Die häufigsten zwei Formen sind die Belastungs- und Dranginkontinenz. Beide sorgen für die oben benannten Probleme.

    Bei der Belastungsinkontinenz handelt es sich um eine reale Beckenbodenschwäche. Diese kann verschiedene Ursachen haben, wie zum Beispiel:

    • Übergewicht
    • schlechte Körperhaltung
    • ungünstiges Atemmuster
    • Bewegungsarmut
    • falsches Heben und Tragen
    • Pressen beim Urinieren/ Stuhlgang
    • Bindegewebsschwächen
    • Hormonveränderungen
    • Geburten

    Sie kann in verschiedene Schweregrade eingeteilt werden, von leicht (Verlust bei starker körperlicher Belastung) bist stark (Verlust in Ruhe), von tröpfchenweise bis hin zu einem strahlähnlichen Verlust.

    Bei der Dranginkontinenz, hat die Beckenbodenmuskulatur eigentlich gar kein wirkliches Problem. Es ist eher ein Problem der Blase, die zu früh Drang an unser Gehirn sendet. Das sind die Menschen, die eigentlich kaum Verluste haben, bis sie vor der Haustür stehen und plötzlich nicht mehr wissen, wie sie es sicher zur Toilette schaffen sollen. Dieses Thema wird in einem der nächsten Blogeinträge spezifisch thematisiert.

    Organsenkungen

    Nicht nur eine Beckenbodenschwäche kann zu Urinverlust führen, sondern auch Senkungen der Beckenorgane. Davon sind hauptsächlich Frauen betroffen. In dem Becken der Frau werden die Blase, die Gebärmutter und das Rektum durch den Beckenboden gehalten. Kommt es zu längerfristigen Druckerhöhungen im Bauchraum, durch z.B. Geburten, langes Sitzen, schweres Heben oder starkes Übergewicht können sich diese Organe in verschiedenster Weise absenken. Auch schwaches Bindegewebe kann zu einer solchen Senkung führen. Im Beispiel unten ist eine sogenannte Zystozele, eine Blasensenkung in die Scheide zu sehen. Durch die Senkung kann die Harnröhre abknicken, der Beckenboden kann nicht mehr optimal angespannt werden und viele Frauen berichten darüber hinaus über ein Fremdkörpergefühl in der Scheide, manchmal auch über Probleme beim Geschlechtsverkehr. (Quelle: Zugriff am 4.11.16,9.22h: http://www.bard.de/cms/servlet/Query?node=88346&context=88347&language=1)

    Hypertonus

    Nicht nur Beckenbodenschwäche kann ein Problem für diese Struktur darstellen. Auch der sogenannte Hypertonus (zu hoher Spannungszustand) kann problematisch sein. Dabei spielt das Alter und das Geschlecht keine Rolle. Denn Muskelverspannungen oder schlechte koordinative Fähigkeiten kennt auch jeder von anderer Muskulatur am Körper. Die Ursachen können ganz unterschiedlicher Herkunft sein, zu viel Sport, Stress, negative sexuelle Erfahrungen, vieles ist denkbar. Die Symptome sind ebenfalls weit gefächert, von diffusen Schmerzen über schlechte Entleerung von Darm und Blase bis hin zu Sexualproblemen.

    Wie man sehen konnte, sind viele Beschwerden an die Thematik Beckenboden gekoppelt. Auch wenn das hier nur ein kleiner Überblick gewesen ist, wird doch deutlich, wie unglaublich komplex diese unsichtbare Muskelgruppe sein kann. Wichtig ist es anzufangen, über seine Probleme zu reden und zu verstehen wieso, weshalb und warum sich diese Struktur wie verhält. Nicht zu akzeptieren, dass man Urin verliert oder Schmerzen hat. Es gibt heutzutage gute konservative Therapien, um diese Beschwerden anzugehen. Wir in der Physiotherapie am Feldtor haben zwei Therapeutinnen, die sich durch die Arbeitsgemeinschaft für Gynäkologie, Geburtshilfe, Urologie und Proktologie (http://www.ag-ggup.de/) auf dieses brisante Thema spezialisiert haben. Sprechen Sie uns an!

    Beckenbodentraining

    Probieren Sie doch einmal aus, ihren Beckenboden zu erspüren!
    Diese Bilder können Ihnen beim Training helfen, sich den Beckenboden vorzustellen:

    • Fahrstuhlfahrt (gleichmäßig)
    • Schambein in Richtung Bauchnabel ziehen
    • Sitzbeinhöcker zueinander ziehen
    • etwas pflücken wollen
    • eine Aprikose oder Ähnliches drehen wollen
    • Blüte auf den Beckenboden setzen und aufgehen lassen
    • Scheide anheben und hochschnüren/ eng machen/ ansaugen
    • Luftbläschen in der Harnröhre transportieren wollen
    • Peniswurzel heranziehen
    • Damm nach Innen hinaufziehen
    • Penis einrollen
    • Strahler an den Sitzbeinhöckern, kreuzen

    Das Beckenbodentraining bedarf einer gewissen Regelmäßigkeit (mind. 1x pro Tag 3-5x 10 variierende Anspannungswiederholungen). Ziel ist es, das Training im Alltag zu automatisieren, das bedeutet insbesondere, den eigenen Alltag als Trainingsort für sich zu entdecken (z.B. beim Zähneputzen, an der roten Ampel). Der erste Kraftzuwachs zeigt sich, wie bei allen anderen Muskeln im Körper auch, nach ca. 5 Monaten

    Viel Spaß dabei!

    Haben Sie spezielle Wünsche für den nächsten Blog, dann schreiben Sie uns.